Soundcore Motion X600 im Test: Wieviel Klang steckt in der 200-Euro-Box? (2024)

In Kürze
Der Soundcore Motion X600 ist ein guter Bluetooth-Lautsprecher, dessen klarer Sound mit optionaler Spatial-Audio-Erweiterung überzeugt. Er bringt alles mit, was ein Bluetooth-Lautsprecher braucht, auch wenn wir angesichts der Preisklasse etwas mehr Ausstattung erwartet hätten.

Vorteile

  • Schick und sauber verarbeitet
  • Übersichtliche und umfangreiche Steuerungs-App
  • Hohe Wasserschutzklasse

Nachteile

  • Klingt ohne Bass-Boost sehr dünn
  • Klang verzerrt bei hohen Lautstärken

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Soundcore ist die Marke, unter der das chinesisch-amerikanische Unternehmen Anker seine Audioprodukte vertreibt. Wo die Muttergesellschaft für besonders preiswerte Powerbanks, Kabel oder sogar Balkonkraftwerke bekannt ist, steht Soundcore für günstige Alternativen zu teuren Marshall-Lautsprechern oder Bose-Kopfhörern. Beim Bluetooth-Lautsprecher Soundcore Motion+ urteilten wir im Test: Anspruch erfüllt. Gilt das auch für den Soundcore Motion X600?

Den Soundcore-Lautsprecher findest du bei MediaMarkt im Angebot:

Schick und edel: Das Design

Eins-zu-eins-Kopien macht Soundcore nicht: Der Motion X600 hat eine eigene Identität, fernab von abenteuerlustig-robusten JBL-Lautsprechern und Marshall-Speakern im Retro-Look. Sein Designansatz erinnert uns dennoch an einen Teufel Boomster oder Nubert nuGo! One: Sie alle setzen nicht darauf, möglichst leicht verstaubar zu sein, sondern wollen optisch eher ein ruhiges Fleckchen in deinem Zuhause eingerichtet haben. Statt leichtem Kunststoff findest du beim Motion X600 edles Aluminium und Metalloptik. Dank Gummifüßen auf der Unterseite steht er immer fest am Boden und mit dem Tragegriff, der sich leider nicht einklappen lässt, ist er schnell verschoben.

An der Verarbeitung lässt sich nichts aussetzen – alle Teile und Knöpfe sind fest verankert, das Gehäuse sauber zusammengesetzt. Wer’s schlicht mag, greift zur grauen Ausführung, etwas aufregender ist der Lautsprecher in Blau und Grün.

Klang-Check: Soundcore Motion X600

In puncto Treiber ist Soundcore nicht geizig: Unter der Gitterfront versteckt arbeiten je zwei Hoch- und Tieftöner. Auf der Oberseite des Lautsprechers thront zudem mittig zwischen den Bedienelementen ein Upfiring-Speaker, den Soundcore „Sky Channel“ nennt. Über ihn realisiert der Motion X600 Spatial Audio, der dich noch mehr mit deiner Musik umhüllen soll. Eine der linken Tasten schaltet den Modus ein oder aus. Eine Position weiter rechts findest du die Taste, die den Bass-Boost ein- oder ausschaltet.

Sind beide Klang-Funktionen ausgeschaltet, klingt der Motion X600 recht dünn, allerdings glücklicherweise nicht anstrengend. Tracy Chapman Stimme in Fast Car erklingt, ebenso wie die begleitende Akustikgitarre, klar und präsent, ohne dass die hohen Lagen unangenehm klirren. Bass ist allerdings kaum vorhanden, was sich besonders deutlich mit Janelle Monaés I Like That zeigt. Wo zunächst tiefere Töne nur zu erahnen sind, erlangt das Stück mit eingeschaltetem Bass-Boost seinen Punch zurück – als hätte die Funktion den Bass nicht verstärkt, sondern überhaupt erst zugeschaltet. Den Eindruck hatten wir auch schon beim Soundcore Motion+. Teils unkontrolliert, aber mit Nachdruck stellt der X600 mit Bass-Boost den Beat dar. Tief genug reicht er für den Song zwar nicht, hier kommen aber enorm viele der Bluetooth-Lautsprecher, die wir getestet haben, an ihre Grenzen.

Während der Bass-Boost Geschmackssache ist, würden wir die Spatial-Audio-Funktion immer eingeschaltet lassen. Denn dann nutzt der Speaker den nach oben gerichteten Treiber, um Stereo-Songs mehr Räumlichkeit zu verschaffen. Aktivierst du den Modus, klingt der Motion X600 lauter, voller und weiter. Allerdings dürften die meisten den Begriff Spatial Audio mit Apples Spatial Audio oder Dolby Atmos Music verbinden – damit hat das Ergebnis weniger zu tun, als mit Teufels Dynamore-Technologie, die etwa das Radio 3Sixty aufweist. Spatial Audio entfaltet den Sound des Motion X600 zwar, das Ergebnis reicht aber nicht an – deutlich teurere – WLAN-Lautsprecher mit Dolby Atmos wie den Sonos Era 300 oder Apple HomePod heran.

Alltagstauglicher Klang für Podcasts und Hintergrundmusik

Übrigens trägt der Soundcore Motion X600 die zwei Label „Hi-Res Audio“ sowie „Hi-Res Audio Wireless“. Beide Label werden von der Japan Audio Society an Lautsprecher und Kopfhörer vergeben, die Frequenzen von 40 kHz oder höher wiedergeben und Dateien mit Auflösungen von 96 kHz / 24 Bit abspielen können. Im Falle des Wireless-Labels ist die Voraussetzung ein hochauflösender Bluetooth-Codec wie, hier LDAC. Allerdings ist der hörbare Vorteil von Highres-Audio über Bluetooth mindestens umstritten. Selbst auf teurem HiFi-Equipment fällt es teilweise schwer, die Unterschiede zwischen CD- und Highres-Qualität herauszuhören. Bei einem Bluetooth-Lautsprecher ist es höchstens ein „nice to have“. Hörst du über Spotify, welches nur niedrige Auflösungen sendet, verlierst du ohnehin jeglichen Vorteil.

Spannender für einen Outdoor-Lautsprecher ist die Lautstärke. Der Motion X600 wird für seine Größe ziemlich laut, verzerrt allerdings wie fast alle Bluetooth-Lautsprecher zunehmend, je weiter du aufdrehst. Insgesamt ist der Motion X600 dadurch kein Bluetooth-Lautsprecher für Partys. Hier empfehlen wir dir eher eine der von uns getesteten Partyboxen. Da er aber in den Mitten klar und präsent und zudem bei mittleren Lautstärken angenehm, ohne scharfe Höhen, spielt, ist er definitiv alltagstauglich – ob für eine Folge deines Podcast-Favoriten oder Hintergrundmusik beim Putzen.

Praxis: Der Soundcore Motion X600 unterwegs

Eins steht fest: An den Rucksack klemmen wie einen Flip 6 oder Bose SoundLink Micro sollst du den Soundcore Motion X600 nicht. Dafür ist er zu groß, zu schwer und sieht einfach zu edel aus. Raus soll er trotzdem, wie die erweiterte Feature-List nahelegt. Der Soundcore-Lautsprecher ist nach IPX7 gegen Wasser (aber nicht gegen Staub) geschützt und kann dir sogar in den Pool fallen, ohne gleich kaputtzugehen. Die Anschlüsse auf der Rückseite – USB-C fürs Aufladen und einen Klinkeneingang als Bluetooth-Alternative – versteckt der Speaker dafür hinter einer Gummiklappe. Leider gibt’s keine USB-Buchse, um dein Handy aufzuladen.

Die Akkulaufzeit des Lautsprechers gibt Soundcore mit zwölf Stunden an, wobei wie üblich bei niedriger Gesamtlautstärke und ohne Bassverstärkung gemessen wurde. Eine ähnliche Akkulaufzeit gibt JBL für den etwas günstigeren Flip 6 an. Der Motion X600 bringt dich zwar durch den Tag, Konkurrenten wie der Ultimate Ears Boom 3 spielen aber deutlich länger.

Um etwas Akku zu sparen, kannst du entweder den Bass-Boost ausschalten oder auf LDAC verzichten. Der Codec hat einen hohen Akkuverbrauch.

Umfangreiche App, intuitive Steuerung

Der Motion X600 ist unkompliziert eingerichtet: Direkt nach dem ersten Einschalten startet er den Kopplungsmodus und auf unserem Android-Smartphone erscheint direkt das Pop-up, das um Verbindung bittet. Wir werden auch direkt aufgefordert, die App des Herstellers herunterzuladen. Sie ist definitiv eine Empfehlung, denn sie ist nicht nur nett gestaltet und übersichtlich aufgebaut, sondern bietet dir eine Reihe Extra-Funktionen.

Du kannst hier zum Beispiel von SBC/AAC auf LDAC wechseln, die automatische Abschaltfunktion einrichten und festlegen, welche Geräusche der Lautsprecher machen darf. In einem gesonderten Menü der App findest du außerdem eine umfangreiche Bibliothek mit Umgebungsgeräuschen und Weißem Rauschen, falls du den Lautsprecher zum Einschlafen nutzen möchtest. Einziger Kritikpunkt: Einige Menüpunkte sind nicht ganz richtig ins Deutsche übersetzt.

Die wichtigen Einstellungen kannst du allerdings auch am Gerät vornehmen. Neben dem Einschalter sitzen die zwei Tasten für Spatial Audio und den Bass-Boost sowie eine Bluetooth-Taste. Rechts vom mittigen Treiber sind dann Tasten, mit denen du die Musik pausierst, Songs überspringst und die Lautstärke regelst. Da der Motion X600 Mikrofone verbaut hat, dient die Play/Pause-Taste auch dazu, eingehende Anrufe anzunehmen oder den Sprachassistenten deines Smartphones aufzuwecken.

Unser Fazit zum Soundcore Motion X600

Der Soundcore Motion X600 ist der edelste Soundcore-Lautsprecher, den wir bisher getestet haben. Mit einem 40 Euro teuren Soundcore 2 haben Metallgitter und Aluminiumgriff nur noch wenig zu tun. Alltagstauglicher Sound mit schlagkräftigem Bass und optionaler Spatial-Audio-Erweiterung verbindet sich zusammen mit der umfangreichen Steuerungs-App zu einem guten Bluetooth-Lautsprecher. In puncto Ausstattung gibt es in seiner Preisklasse stärkere Konkurrenten, die zum Beispiel noch mit einer Powerbank-Funktion oder Staubschutz aufwarten. Ob du das brauchst, ist deine persönliche Entscheidung. Immerhin ist der Soundcore Motion X600 wasserdicht und sollte dich mit seinen bis zu zwölf Stunden Wiedergabe durch den Tag bringen, auch wenn andere Lautsprecher vielleicht noch länger spielen würden.

Den Soundcore Motion X600 gibt es in drei Farben:

Technische Daten
Preis (UVP/Straßenpreis) 199,99 / ca. 180 Euro
Abmessungen (BxHxT) 311 x 81 x 171 mm
Gewicht 1,9 kg
Akku-Laufzeit 12 Std.
Wasser- und Staubschutz IPX7
Verfügbare Farben Grau, Blau, Grün
Ladedauer ca. 6 Std.
Leistung 50 W
Frequenzbereich 50 Hz - 40 kHz
Anschlüsse / Schnittstellen 3,5-mm-Klinkeneingang
Mikrofon Ja
Stereo-Kopplung Ja
Trage-Vorrichtung Ja

Doch nicht der richtige Lautsprecher für dich? Alle Bluetooth-Lautsprecher, die wir getestet haben, findest du hier:

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Weiterführende Links:

  1. Soundcore Motion+ im Test: Was leistet der Amazon-Verkaufsschlager?
  2. Anker SoundCore 2 im Test: Lange Akkulaufzeit für 40 Euro?
  3. Wasserdichte Bluetooth-Boxen: Das sind unsere Testsieger
  4. JBL Charge 5 im Test: Der Marktführer wird nochmal besser!
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Author: Corie Satterfield

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